2. August 1927 Lieber Owen! Mit dieser Post erhältst Du Deinen Edelsteinsplitter und Dein Tagebuch zurück. Hoffentlich erreicht es Dich noch rechtzeitig. Ich bin sehr unglücklich, daß Du so lange auf meine Rückpost warten mußtest, wiewohl ich auch unschuldig an diesem Unglück bin. Wie Du weißt, infizierte ich mich damals auf dieser unglückseligen Forschungsreise nach Afrika, auf der wir nach dem legendären Elefantenfriedhof suchten, mit der Malaria. Vor einigen Wochen suchte mich einer dieser schlimmen Fieberanfälle heim - man brachte mich ins Hospital, und ich rang eineinhalb Wochen lang um mein Leben. Erst seit ein paar Tagen bin ich wieder einigermaßen bei mir, und so kam es, daß mir bis gestern keine Post übergeben wurde. Dein Edelsteinsplitter lag mehrere Wochen lang bei meiner Schwester, die ihn mir, samt des Briefes mit Deinem Tagebuch, erst gestern aushändigte. Mit großer Bestürzung las ich, wie weit Du gekommen warst, aber auch, wie sehr Du in Nöten steckst. Ich kann nur beten, daß Dir in der Zwischenzeit nichts zugestoßen ist, und daß Du diese Post noch rechtzeitig erhältst. Der geheime Keller, den Du unter dem Hawthorne-House entdeckt hast, scheint in seiner Anlage all dem zu entsprechen, was ich selber über den Kal-Mythos gelesen habe. Ich befürchte und hoffe zugleich, daß er tatsächlich über jene mystischen Kräfte verfügt, die Du in ihm vermutest! Auch das, was in Deinem Tagebuch über den Kal-Mythos steht, deckt sich mit meinem Wissen, und so glaube ich, daß Du tatsächlich an der Schwelle stehst, in eines der tiefsten, schrecklichsten und phantastischsten Geheimnisse dieser Welt einzudringen! So gern ich selbst Dir helfen, und Dich bei Deiner Reise begleiten würde - ich bin leider noch so hinfällig, daß ich kaum ein paar Schritte gehen kann. Es bleibt mir nur, Dir das Glück zu wünschen, das Du brauchst, um Deine ebenso heikle wie spektakuläre Mission zu erfüllen. Ich hoffe, daß Du mit dieser schrecklichen Kreatur, die Dein Haus umschleicht, fertig geworden bist, und daß ich bald wieder von Dir höre. Falls nicht, werde ich, wenn ich wieder bei Kräften bin, selbst zum Hawthorne-House reisen, und sehen, ob ich irgendetwas tun kann. Ich wünsche Dir alles Glück der Welt, Dein ergebener Freund John Pilestaff